Für mich ist es selbstverständlich, dass es meinen Kindern gut geht und ich mein kleines Mädchen im Arm halten kann, ohne Ängste zu haben.
Danke, Steffi.
Für mich ist es selbstverständlich, dass es meinen Kindern gut geht und ich mein kleines Mädchen im Arm halten kann, ohne Ängste zu haben.
Danke, Steffi.
Cottbus beantragt Zuzugsperre für Flüchtlinge ohne Zuweisung!
Diese Überschrift klingt im ersten Augenblick reißerisch und wird an den Stammtischen ein wohlwollendes Kopfnicken ernten.
Doch was heißt das? Ist Cottbus nun weniger tolerant als noch im letzten Jahr? Hat unser Oberbürgermeister dem rechten Mob nachgegeben?
Schon mal vorweg: Nein!
Über die letzten Jahrzehnte hat Cottbus sich dem demografischem Wandel angepasst. Heißt, dass man Aufgrund abnehmender Bevölkerung Kitas und Schulen reduziert und zudem den sozialen
Wohnungsbau entweder zurückgebaut oder „luxussaniert“ hat. Genau das verursacht nun aber Probleme, die nicht von heute auf morgen zu beheben sind. Die ausländischen Familien, die sich für Cottbus als Wohnsitz entscheiden, haben oft mehr als nur ein Kind, da es hier genügend freie Wohnungen gibt. Kita- und Schulplätze jedoch werden immer knapper. Die Stadt hat zwar schon ein neues Kitabedarfskonzept und auch einen neuen Schulentwicklungsplan entworfen, aber diese sind leider noch längst nicht beschlossen. Und auch der Wohnungsmarkt ist nicht unerschöpflich.
Aber diese Probleme sind nur ein Teil der neuen Herausforderungen, von den finanziellen Aspekten mal abgesehen, ist die Integration auch nicht so schnell möglich. Zwar geben sich die Stadt und ehrenamtliche Helfer viel Mühe und arbeiten hervorragend zusammen, doch sind sie mittlerweile an ihre Grenzen gestoßen.
Genau aus diesen Gründen sieht der Bund für solche Fälle im Integrationsgesetz eine Wohnsitzauflage vor, die das Land nur umsetzen muss.
Der Antrag unserer Stadt auf „Zuzugsperre“ ist daher durchaus zu verstehen und nachzuvollziehen. Er würde der Stadt Zeit für qualitative Integration geben, um die Infrastruktur nachzubessern und den Wohnungsmarkt etwas zu entspannen. Vielleicht verbessert die Bundesregierung in der Zeit auch die finanziellen Rahmen, um Integration schneller und für die Kommunen einfacher zu realisieren.
Zusammenfassend wendet sich der Antrag nicht gegen Asylsuchende, sondern ermöglicht eine bessere Integration.
Hier ein paar Links mit Hintergrundinformationen:
Stadt Cottbus: Bericht des OB vom 29. März 1017
http://www.cottbus.de/berichte_ob/2017/bericht_des_oberbuergermeisters_holger_kelch_vor_der_28_stadtverordnetenversammlung_cottbus_am_29_maerz_2017.html
Lausitzer Rundschau:
http://www.lr-online.de/nachrichten/LR-Titel-Cottbus-bremst-Fluechtlingszuzug;art1674,5947773
ProAsyl:Integrationsgesetz – Neuerungen im Überblick (Wohnsitzauflage)
https://www.proasyl.de/news/integrationsgesetz-in-kraft-die-neuerungen-im-ueberblick/
Wozu die die aufgeheizte Stimme gegen Ausländer führen kann, zeigt ein Fall aus Guben. Hier übte sich ein Vater einer 13-Jährigen in Selbstjustiz – Und lag falsch:
Sehr beeindruckend! Die Schüler der Waldorfschule Cottbus setzen sich für ihre Mitschüler ein, den die Abschiebung droht.
Mit Geld und verschiedenen Aktionen wollen sie die Abschiebung verhindern – Wir hoffen ihr habt Erfolg mit dieser couragierten Aktion!
Bevor nun aber wieder unsere strammdeutschen Mitleser kommentieren, ohne den ganzen Artikel gelesen zu haben. Die 3 afghanischen Schüler sind in der Schule voll integriert und hier stellt sich einfach die Frage ob man wahllos abschieben soll, wenn diese Menschen sich in unsere Gesellschaft integriert haben, zur Schule gehen, Berufe lernen, studieren oder Arbeiten.
Davon mal abgesehen, dass Afghanistan alles andere sicher ist.
Hier der Artikel in der LR:
Früher war alles besser. Früher hat man noch zusammengehalten. Früher war das auch mit den Flüchtlingen einfacher. Die hatten ja auch unsere Kultur, waren Deutsche…
…War früher alles besser? Hat das mit den Flüchtlingen so gut geklappt?
Der hier verlinkte Artikel des Spiegel zeigt, dass die Vertriebenen damals genauso wenig willkommen waren wie heute die Flüchtlinge. Dabei hatten die Menschen damals keine kulturellen Unterschiede, es waren Deutsche. Beschimpft wurden sie dennoch als „Polacken“ und „Zigeuner“. Der Artikel zeigt, dass sich die Geschehnisse ähneln, mit einem Unterschied: Deutschland ist heute eines der reichsten Länder Europas und keine Trümmerwüste wie 1945.
Hier also der Blick zurück:
http://www.spiegel.de/einestages/vertriebene-nach-zweitem-weltkrieg-millionen-suchten-zuflucht-a-1076872.html
Es ist ruhiger geworden in Cottbus. Die erschreckenden Demonstrationen in Sachsendorf liegen mittlerweile ein Jahr zurück, Cogida hat sich der überwältigenden Gegenwehr der Cottbuser geschlagen gegeben, selbst die NPD zieht bei ihren Demonstrationen mittlerweile nur noch eine Hand voll Sympathisanten an.
Deswegen ist es auch auf unserer Seite in den letzten Monaten stiller geworden. Unser Credo: Wir müssen euch nicht täglich mit neuen Informationen füttern. Da gibt es andere, die das umfangreicher und weitreichenstärker können als wir. Was wir aber definitiv müssen: Wir melden uns zu Wort, sobald es die Situation erfordert.
So wie jetzt. Zwar haben wir keine eigene Aktion wie im letzten Jahr zum Gedenktag der Bombardierung auf Cottbus aber wir beteiligen uns an den vielfältigen Aktionen im Stadtgebiet und wollen Euch dazu aufrufen, auch mitzumachen! Denn auch wenn wir einen Etappensieg für die Humanität erreicht haben – der Kampf gegen Rassismus, Ausgrenzung und Unmenschlichkeit ist noch im vollen Gange. Es liegt weiterhin an uns allen zu verhindern, dass der Hass noch weiter in die Köpfe der Menschen sickert und sich dort festsetzt. Dafür braucht es Aktionen wie
„Solidarität statt Angst! Cottbus für Alle!“
Auch wenn die NPD diesmal wohl nicht marschieren wird, ist es uns wichtig in dieser unruhigen Zeit zu mahnen zu gedenken und Gesicht gegen Rassismus und eine Menschenverachtende Ideologie zu zeigen.
Hier ist der offizielle Aufruf zu „Cottbus bekennt Farbe“ am 15. Februar 2017:
http://www.cottbuser-aufbruch.de/de/aktuelles/2017-02-07-103600-pressemitteilung.html
Alle Demorouten:
http://www.cottbuser-aufbruch.de/de/aktuelles/2017-01-27-085000-cottbus-bekennt-farbe-demorouten.html
Und Infos zur Gedenkveranstaltung in Schmellwitz:
http://www.bv-schmellwitz.de/2017/02/01/fuer-toleranz-gegen-rassismus-schmellwitz-bekennt-farbe/